Das Gastgewerbe kennen lernen
Wir stellen Dir verschiedene Hotel- und Restauranttypen vor, denn die Betriebe sind sehr unterschiedlich. Außerdem erklären wir Dir, was für das Arbeiten in dieser Branche besonders wichtig ist.
Wie Du wahrscheinlich weißt, gehören zur Vielfalt der Berliner Gastronomie nicht nur türkische Imbisse, öffentliche Kantinen, vietnamesische Mittagstische und systemgastronomische Kettenrestaurants sondern zum Beispiel auch das Kongress- und Messewesen, Gourmet-Restaurants und unzählige hippe Bars.
Für sein Nachtleben ist die Stadt international bekannt – ob urtypische Berliner Eckkneipe, Szenelokal oder Nachtclub – in Berlin finden Gäste immer einen passenden Ort. In der Hotellerie geht das Angebot über günstige Hostels, große standardisierte Low-Budget Hotelgruppen, familiengeführte Gasthäuser, ausgefallene Designhotels und weltweit bekannte Luxushotels.
Die Größe des Berliner Gastgewerbes schlägt sich in Zahlen nieder, die Dich sicher beeindrucken – in der Hauptstadt gibt es insgesamt fast 20.000 gastronomische Betriebe und rund 140.000 Betten.
Indiviudal Gastronomie
-
Café / Mittagstisch
Typisch sind kleine Tische, zierliche Stühle, Zeitungslektüre, Getränkeangebot (heute mehr als nur Kaffee), Kuchen, Torten und einfache Mahlzeiten. Familiäres arbeiten, meist feste Öffnungszeiten, viel Raum für Kreativität.
-
Bars und Clubs
Die klassische Unterhaltung wie Musik und Tanz bieten. Ein gastronomisches Angebot mit Getränken und teilweise auch Speisen ist bei allen Arten vorhanden. Oft „exklusive“, meist hochpreisige Getränke, sowie Cocktails. Überwiegend Nachtschichten, oft Überstunden.
-
Haute Cuisine-gehoben Küche
Die Locations sind hochwertiger, das Essen und die Getränkeauswahl ebenfalls, oft gibt es ein festes und hochwertiges Menü, auf das die Weine abgestimmt werden, wofür die Tische nach festen Regeln extra und überall einheitlich eingedeckt sind. Hohe Anforderung an die Mitarbeiter*innen.
-
Bierlokal
Typisch ist der Ausschank von Fassbier und Fernsehgeräte, hauptsächlich Touristen, Englischkenntnisse sind wichtig. Sehr umfangreiche Speisen- und Getränkeauswahl. Viel Betrieb, muss in beiden Bereichen zügig gearbeitet werden.
Hotellerie
-
3 Sterne Hotel
Hotel in besonderem Design, mit Zimmern, die auf besondere Art und Weise gestaltet sind z.B. Badewanne im Raum, modernes Mobiliar, Kunst. Tendenziell eher Privatleute; weniger Business/Geschäftskunden. Viel Raum für Kreativität
-
modernes 4-5 Sterne Hotel
z.B. mit Konferenz/Tagungsschwerpunkt. Großer Bankettbereich mit vielen Konferenzräumen. Gutes Restaurant, gehobener Standard mit Spa Bereich. Auch hier hohe Anforderung an die Mitarbeiter*innen, auch schon in der Ausbildung.
-
1-2 Sterne Low-Budget Hotel / Pension
Oft Ableger großer Hotelketten wie Ibis oder Accor. Das Konzept war es, durch Abstriche etwa bei Größe und Ausstattung von Zimmern und Restaurants niedrigere Preise zu ermöglichen. Pensionen sind eher von Privatpersonen geführt. Beide bieten gute Ausbildungsmöglichkeiten.
-
Hostel / Jugendherbergen
Speziell für Rucksacktouristen, also individuell Reisende mit niedrigem Budget, internationales Publikum daher gängige Verkehrssprache ist Englisch. Maximal wird nur Frühstück angeboten. Gute Jobmöglichkeiten, jedoch weniger bis gar nicht Ausbildungsrelevant.
Systemgastronomie
-
Event- Messe- und Sportgastronomie
Verpflegungsleistung für eine bestimmte Zeitdauer auf Lizenz Basis, z.B. Fußballstadion ARAMAK, Kinder Bambooland, Messen usw. Meist große Massenveranstaltungen, daher eher Grillangebote bzw. schnell zuzubereitende Speisen, zeitlich absehbar daher gut planbar, selten Überstunden
-
Verkehrsgastronomie
Verpflegung von Reisenden wie an Bahnhöfen, Zügen, Autobahnraststätten, Schiffen bis hin zu Flugzeugen (Bordverpflegung), eine Form der Dienstleistung es wird nicht mal zubereitet, nur erwärmt. Kleiner Imbiss, Ready to eat aus dem Regal. Wird meist von Caterern angeliefert.
-
Quickservice
Alles rund um Backwaren, Kaffee, Hamburger, Pizza, Sandwiches., z.B. Starbucks, Thoben, McDonalds, Subway, Nordsee usw. Kein klassischer Service, Selbstbedienung, aber auch als Bringdienst/Lieferservice. Es wird nicht gekocht maximal nur zubereitet. Oft Take-away.
-
Fullservicegastronomie
Kaum ein Unterschied zur traditionellen Gastronomie, es sind Betriebe, die mehrere Standorte und Filialen mit denselben Standards besitzen, z.B. Maredo, Block House oder Mövenpick. Die Grenze zum Restaurant ist daher fließend. Guter Service, wenig Raum für Kreativität als Koch. t.
Gemeinschaftsverpflegung
-
Caterer
Essen auf Rädern. Catering mit oder ohne Eventbereich. Dies umfasst vertraglich vereinbarte Verpflegungsdienstleistungen für eine genaue Zeitdauer, zu einem bestimmten Anlass an einem vom Kunden angegebenen Ort anzubieten.
-
Kantinenbetrieb
Öffentliche Kantinen z.B. Rathäuser, Senatsverwaltungen und nicht öffentliche z.B. BMW. Essensausgabestellen mit festen Abnehmerkreis und Stoßzeiten (mittags), nur Selbstbedienung aber mit Kassenbetrieb oder Personalausweisen. Klare Abläufe, alles muss schnell gehen. Großküche.
-
Gesundheitswesen
Krankenhäuser und Pflegeheime haben selten Großküchen arbeiten mit Care-Catering und liefern 3x am Tag den Patienten ihr Essen. Umfasst vertraglich vereinbarte Verpflegungen an. Gut planbar, klare Zeitfenster. Essensverteilung, kein Service und keine Kasse notwendig.
-
Bildung
Deckt das soziale Umfeld ab, wie Schulen, Kitas und Universität Mensen. „Lernen, mit und beim Essen und Trinken“. Kann frisch zubereitet werden oder extern bestellt werden. Bieten gut Jobmöglichkeiten, keine große Grundlage zur Ausbildung. Feste Arbeitszeiten, Wochenende frei.
Ist das eine Branche für dich?
Dekorierst und gestaltest du gerne? Freust du dich über einen perfekt eingedeckten Tisch, ein einladend hergerichtetes Hotelzimmer, schön arrangierte Speisen? Achtest du auf ein gepflegtes Äußeres, saubere Fingernägel, eine gute Frisur und Rasur?
Leb deinen Sinn für Ästhetik aus!
Hinter dem einladenden Ambiente stecken viele unterschiedliche Arbeiten. Ob in der Küche, im Restaurant, an der Rezeption und im Housekeeping: Organisieren, Schreiben und Rechnen genauso wie Laufen, Tragen und Aufräumen stehen überall mit auf der Tagesordnung, Chaos ist ganz normal – und ein Lächeln geht immer noch!
Mach dich ans Werk, pack mit an!
Arbeit im Gastgewerbe bedeutet meist Schichtdienst: Du arbeitest auch abends und am Wochenende, wenn andere frei haben und sich amüsieren. Manchmal viele Tage hintereinander und dann wieder lange gar nicht. Oft bleibst du, bis die letzten Gäste weg sind und alles wieder sauber ist. Aber dann bist du auch wirklich fertig – und siehst, was du geleistet hast!
Plan deinen Alltag doch immer mal neu!
Damit alles klappt und die Gäste zufrieden sind, müssen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Schicht hundertprozentig aufeinander verlassen können. Das gilt auch für Azubis: Du bist pünktlich und übernimmst Verantwortung, du kennst deine Aufgaben und erledigst sie zuverlässig, du bist da, wenn Hilfe nötig ist.
Ohne dich geht es nicht!
In Hotel, Küche und Restaurant gibt es klare Positionen und Hierarchien. Als Azubi bekommst du Anweisungen, deine Leistung wird beurteilt. Da kommt in der Hektik des Alltags Kritik manchmal schneller als ein Lob – das musst du nicht gleich persönlich nehmen.
Lerne aus Kritik und feiere auch kleine Erfolge!
Im Gastgewerbe zählt Charakter, du kannst dich nicht lange verstellen. Doch du repräsentierst immer auch das Unternehmen – und da hat jedes seinen ganz eigenen Stil. Zum Glück, denn so hast du die Chance, einen Betrieb zu finden, der dir entspricht.
Zeige dich von Deiner besten Seite, aber sei Du selbst!